09. Januar 2019
Mit digitaler Technologie gegen Bienensterben und für mehr Wettbewerbsfähigkeit
Interview mit Nils Gerber, BEEsharing
Wenn sich drei junge Hamburger Stadtimker zusammentun, um etwas gegen die Bienen-Krise zu tun, dann spielt die Digitalisierung dabei natürlich eine große Rolle. Das Startup BEEsharing bringt Imker und Erzeuger zusammen und bietet über eine digitale Plattform Bestäubungsdienstleistungen an. Wie das genau funktioniert und warum es eine gute Idee ist, darüber sprachen wir mit dem Mitgründer und Bestäubungsimker Nils Gerber.
Farm & Food: Nils, was ist BEEsharing, woher kommt die Idee und wer profitiert davon?
Nils Gerber: Wir sind das Netzwerk für Imker, Landwirte und Bienenfreunde, in dem sich mittlerweile über 700 Imker mit mehr als 20.000 Bienenvölkern registriert haben. Wir bieten professionelle Bestäubungs-Dienstleistungen mit Honigbienen, Mauerbienen und Hummeln, die bei den Landwirten dafür sorgen sollen, dass die Wettbewerbsfähigkeit steigt und die Imker ein neues Standbein durch das Angebot der Bestäubung aufbauen können.
Welche Bedeutung haben Bienen für die Landwirtschaft und warum fördert euer digitales Netzwerk nachhaltig zukünftige Erträge?
Aufgrund des Bestäubungsdilemmas in Europa spielen professionelle Bestäubungsdienstleister zunehmend eine unverzichtbare Rolle. Der Einsatz von Bienen sorgt für eine gleichmäßige Befruchtung der Kulturen, für teils deutliche Qualitätssteigerungen und für einen Mehrertrag von bis zu 70 Prozent in Garten- und Ackerbau.
Eine digitale Plattform in einem bisher sehr traditionellen Bereich – ist das ein Widerspruch?
Wir begreifen Digitalisierung in der Landwirtschaft als Chance, zukünftige Erträge nachhaltig und regional abzusichern. Nutzenorientierte und einfache digitale Anwendungen sind die Voraussetzungen für den Erfolg der Landwirtschaft 4.0.
Brennpunkt Bienensterben: In welcher Rolle seht ihr BEEsharing im Diskurs zwischen Landwirt und Gesellschaft?
Dem allgegenwärtigen Bienensterben begegnen wir mit fachlicher Beratung und standardisierten Prozessen in der Zusammenarbeit zwischen Imkern und Landwirten.
Warum ist die Konferenz Farm & Food 4.0 so wichtig und was erwartet Ihr von eurer Teilnahme?
Farm & Food 4.0 ist für uns eine ideale und moderne Plattform für den Austausch über Digitalisierung mit allen wichtigen Akteuren in der Landwirtschaft. Wir freuen uns auf den persönlichen und fachlichen Austausch an unserem Stand und im Rahmen des Kongresses.